St. Remigiuskirche Albersdorf

Die St.-Remigius-Kirche im romanischen Stil ist um die Wende des 12. zum 13. Jahrhundert gemeinsam von 15 Dörfern am Ortsrand von Albersdorf errichtet worden. Geweiht wurde sie St. Remigius (um 436-533), der als Erzbischof von Reims ein wichtiger Wegbereiter des Christentums in Europa war. Die schlichte Feldsteinkirche mit einem Kastenchor war ursprünglich als Wehrkirche konzipiert und erhielt einen entsprechend großen und hohen Rundturm. Die Glocken wurden in einem daneben stehenden Holzturm untergebracht. Beim großen Brand 1594, der 28 Häuser in Schutt und Asche legte, wurde der Wehrturm aber so stark beschädigt, dass er zusammenbrach. Auf das erhaltene untere Geschoss wurde ein 30 Meter hoher Holzturm gesetzt, der auch die Glocken aufnahm. Aber auch dieser Turm wurde 1866 ein Raub der Flammen. Der Neubau im neugotischen Stil war Teil einer Umgestaltung, bei der auch das Kirchenschiff eine Ummauerung erhielt.

Im Altarbild von 1647 setzen sich bereits knorpelbarocke Formen durch. Die aus Eichenholz geschnitzte Kanzel (niederdeutsche Renaissance von 1622) stammt aus der Werkstatt des Bildhauers Hans Peper und stellt Gaben des Heiligen Geistes, Weisheit, Verstand, Rat, Stärke und Gottesfurcht dar.

Der älteste Besitz der Kirche ist das spätgotische Taufbecken (Fünte) von 1470. Es ruht auf vier Beinen, die alle den Heiligen Georg darstellen. Unter den Heiligen auf der Außenseite befinden sich Johannes der Täufer und Jesus in der Taufszene am Jordan sowie Remigius und Maria mit dem Jesusknaben auf dem Arm. Der riesige Opferstock, früher Armenblock genannt, ist fast so alt wie die Bronzetaufe.

Der Krankenkelch, ein kleiner Kelch, den der Pfarrer zu Kranken mitnahm, die bettlägerig waren aber nach dem Abendmahl verlangten, stammt von 1666. Dazu gehört eine silberne Oblatendose, achteckig, der Deckel mit graviertem Abendmahl. Eine Bibel von 1692 liegt als Dauerleihgabe der Kirchengemeinde im Dithmarscher Landesmuseum Meldorf.

Im Zusammenhang mit der Gebäudesanierung 1963-66 wurde der Innenraum neu gestaltet. Er ist jetzt weiß getüncht, davor heben sich die olivgrünen Bänke und der rote Ziegelsteinbelag des Bodens freundlich ab. Am 1. Oktober 1966, dem Namenstag von St. Remigius, wurde sie neu geweiht.
Text: Jochen Bufe

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